Beim Malen im Malort werden keine (Kunst-)Werke hergestellt. Das Malspiel geschieht um seiner selbst willen, als ein Ausfließenlassen im Augenblick, das keiner nachträgliche Bewertung oder Deutung bedarf. Unter diesen Bedingungen werden beim Malen nicht nur Erlebnisse, Gefühle und Empfindungen sichtbar. Über alles Beabsichtigte hinaus kommt auch zum Ausdruck, was in der organischen Erinnerung gespeichert wurde. Es kann nur auf diesem Weg geäußert und damit integriert werden. So entfaltet sich ein heilsamer Prozess, der Wohlbefinden erzeugt und die Persönlichkeit stärkt.
Innerhalb der mit farbigen Spuren übersäten Malwände sind die Malenden von Beobachtung und Ablenkung durch die Außenwelt abgeschirmt. Der Malort bietet eine vorbereitete Umgebung, die das Malen für alle leicht macht. Der eigens entwickelte Palettentisch mit 18 hochwertigen Gouachefarben und besten Naturhaarpinseln bildet den Mittelpunkt des Raumes.
Gemalt wird frei stehend auf an der Malwand befestigten Papierbögen. Das bedingt eine fortwährende Pendelbewegung zwischen Malwand und Palettentisch und bezieht den gesamten Körper in den Malprozess mit ein.